Sonntag, 24. November 2013

Froschkönig
Grimmsche Märchen, nachgeplaudert von Kevin Kurz.

Das Märchen vom Froschkönig kennt Ihr bestimmt.

Spielt so ´ne Prinzessin mit ´nem goldenen Ball im Park. Fällt ihr in den Brunnen. Schaut sie blöd aus der Wäsche. Sitzt ein Frosch im Brunnen. Ist eigentlich ein verwunschener Prinz. Bietet der Prinzessin an, ihren goldenen Ball zu holen, wenn sie ihm verspricht, mit ihm zu spielen und Tisch und Bett zu teilen.

Sagen die Leute ja so. Obwohl der Kevin nicht so genau weiß, was du dann mit einem halben Bett anfangen sollst. Aber egal. Verspricht die Prinzessin. Bekommt ihren goldenen Ball. Ekelt sich dann aber vor dem Frosch.
Als wenn Mädchen immer so Pienzchen wären. Ist aber in Märchen so.


Zwingt sie aber ihr Vater, das Versprechen zu halten. Nur als der Frosch dann auch noch ins Bettchen will, schmeißt die Prinzessin ihn an die Wand. Vor Ekel.

Zum Glück zerplatzt der Frosch nicht, sondern verwandelt sich in einen Prinzen. Wird wieder geheiratet und der Prinz führt dann die Prinzessin in einer goldenen Kutsche in sein Königreich. Wie gehabt. Nix gelernt.

Ja, hat der Kevin sich gefragt, warum eigentlich immer böse alte Frauen unschuldige junge Prinzen verwünschen? Vielleicht war das ja ´ne ganz weise Entscheidung? Dem Prinzen mal zu ´ner anderen Perspektive zu verhelfen?

Also, beim Kevin ging das Märchen so:

Es war einmal ein hochnäsiger Prinz. Der schaute immer auf die Leute herab – er wusste es halt nicht besser. War ja als Prinz so erzogen worden.

Da dachte sich eine weise, alte Frau: Verwandele ich dich einmal in einen Frosch. Kannst du dir das Leben mal aus ´ner anderen Perspektive anschauen. Und schubs, war der schöne, hochnäsige Prinz eine kleine Kröte. Und sprang so durch die Welt und sah sich die mal aus der Froschperspektive an. Das war schon interessant, mal so von unten die Großen der Welt zu sehen. Und wie die sich gegenüber den kleinen Leuten verhalten. Tat dem Frosch dann schon ganz schön Leid, wie er sich selbst früher immer benommen hat.

Ja und eines Winters kam der Frosch in einen Park, wo eine Prinzessin wohnte. Die hat der Prinz früher nie angeschaut. Als Prinz. Ja, weil die mit den Kindern der Dienstboten gespielt hat. Und ihren Grießbrei geteilt. Und lieber mit Pflitzebogen als mit goldenen Kugeln gespielt hat.

Ja, und da ist dann der Frosch eines Nachts im Brunnen eingeschlafen und als er morgens aufgewacht ist, war der Brunnen zu gefroren. Kam der Frosch nicht mehr raus. Hat er ganz erbärmlich nach Luft geschnappt.

Hat das die Prinzessin gesehen. Hat sie sofort ihren Pflitzebogen genommen und versucht, das Eis zu brechen, damit der Frosch raus konnte. War aber zu dick.

Da hat sich zum Glück die Prinzessin an die goldene Kugel erinnert. Also die, mit der sie , so als Prinzessin, eigentlich spielen sollte. Die lag irgendwo so rum. Achtlos bei Seite geworfen.

War eigentlich nicht die Art der Prinzessin. Achtlos sein. Aber bei Goldkugeln darfst du das schon mal. Ist ja nur ein Klumpen Metall. Aber eben schön schwer. Und daran hat sich die Prinzessin erinnert, den Metallklumpen genommen und ihn mit Wucht auf das Eis geworfen. Ist dann auch kaputt gegangen. Zum Glück für den Frosch. Konnte der wieder nach Luft schnappen. War der Goldklumpen endlich mal zu was nutze.

War der Frosch aber schon fast erfroren. Weil die Suche nach dem Goldklumpen schon gedauert hat. Hat dann die Prinzessin gedauert – sagen die Leute ja so.

Hat sie sich den Frosch geschnappt und schnell in ihr warmes Bettchen gepackt. Zum auftauen.

Und als sie sich dann am Abend schlafen gelegt hat. Froh, dass der Frosch den Frost überlegt hat und schön im Warmen lag. Ja, da hat sie ihm einen gute Nacht Kuss gegeben. Damit er süße Träume hat. War eben kein Pienzchen, die Prinzessin. Zum Glück für den Prinzen. War der Fluch nämlich von ihm genommen.

Hat die Prinzessin dann auch ganz schön gestaunt. Lag plötzlich der schöne Prinz vom Königreich nebenan bei ihr im Bett.

Haben die beiden dann erst mal miteinander geplaudert. Über das Frosch-Erleben des Prinzen und das es ihm Leid tut, dass er früher so auf sie herabgeguckt hat. Wegen ihrer Dienstboten Nähe und so. Und das er jetzt richtig froh ist, dass sie so handfest ist und kein Pienzchen. Weil immer als Frosch leben sei auch kein Leben.

Fand die Prinzessin den Prinzen dann eigentlich ganz nett. So geläutert. Mit seiner neuen Froschperspektive. Und weil das hier ein Märchen ist, haben die beiden dann eben geheiratet. Und als erstes haben sie dann ein Biotop für Frösche angelegt. War halt so die neue Perspektive von dem Prinz. Haben sich aber auch ansonsten um die Belange der kleinen Leute gekümmert.

Aber der Kevin befürchtet ja, dass das ein Märchen ist – dass sich die Schönen und Mächtigen mal um die Belange der kleinen Leute kümmern.

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